1. JOHN STEINBECK IN WENIGEN WORTEN

 

John Steinbeck war ein amerikanischer Schriftsteller, der von 1902 bis 1968 lebte. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der amerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts und wurde 1962 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Steinbeck wurde vor allem durch seine realistischen und sozialkritischen Romane bekannt, die sich oft mit den Lebensbedingungen von Arbeitern und Bauern in Kalifornien auseinandersetzen. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Früchte des Zorns", "Von Mäusen und Menschen" und "Cannery Row". In seinen Romanen zeichnet Steinbeck ein realistisches Bild der amerikanischen Gesellschaft und zeigt dabei auch deren Schattenseiten auf. Dabei geht es ihm oft um soziale Gerechtigkeit und Solidarität.

2. LEBEN UND WERKE

John Steinbeck wurde 1902 in Salinas, Kalifornien geboren und die Region war ein wichtiger Schauplatz für viele seiner Werke. Bereits als Kind schrieb er erste Geschichten und schickte sie anonym an Zeitungen, jedoch ohne Erfolg. Steinbeck wurde durch seinen Roman "Tortilla Flat" (1935) bekannt, in dem er die Lebenssituation von einfachen US-Bürgern mit mexikanischer Herkunft aufgriff. Obwohl die Menschen in der damaligen Zeit mit der Wirtschaftskrise und der Großen Depression zu kämpfen hatten, wurde das Buch ein Bestseller.

 

Zwei Jahre später erschien sein Roman "Of Mice and Men" (1937), der von der Einsamkeit von Arbeitsmigranten und ihrer Suche nach dem amerikanischen Traum handelt. Die fiktiven Charaktere George und Lennie haben eine Freundschaft geschlossen, um der Einsamkeit und dem Gefühl, nirgendwo hinzugehören, entgegenzuwirken. "Of Mice and Men" erzählt die Geschichte der beiden Freunde, die zwar keine Kontrolle über äußere Einflüsse haben, jedoch ihre Würde bewahren und den amerikanischen Traum nicht aufgeben.

 

Ein großer Erfolg für Steinbeck war der Pulitzer-Preis, den er 1940 für seinen Roman "The Grapes of Wrath" erhielt. Der Roman sympathisiert mit den lateinamerikanischen Einwanderern und gibt dem Leser einen Einblick in die Zeit der Großen Depression. Das Werk wurde vom Library of Congress zur Bewahrung der US-Kultur zur Verfilmung beauftragt und gilt heute als Meisterwerk der Filmgeschichte.

 

Steinbeck wurde aufgrund von "The Grapes of Wrath" von Zeitgenossen heftig kritisiert und als Kommunist missverstanden. Dabei standen die Ideen des Romans in der Tradition der Autoren Ralph Waldo Emerson und Thomas Jefferson, die eine individuelle und mystische Beziehung zwischen dem Menschen und der Natur bzw. dem Land betonten. Steinbecks Geschichten handeln alle von den sozialen und wirtschaftlichen Problemen der einfachen Leute seiner Zeit. Als Journalist liebte er das Detail und zeigte in seinen Werken, wie Menschen aus Niederlagen zu Stärke finden konnten, indem sie ihrer inneren Stimme folgten.

 

 

3. VON DER KUNST DES SCHREIBENS

 

Als Autor hatte John Steinbeck seine eigene Vorstellung von der Kunst des Schreibens. Er empfahl, dass ein Schriftsteller pro Tag nur eine Seite schreiben und frei schreiben sollte. Es sei wichtig, die Geschichte nicht zu korrigieren oder umzuschreiben, bevor das Werk als Ganzes niedergeschrieben wurde. Steinbeck riet auch dazu, nicht an das Publikum zu denken, sondern an einen bestimmten Leser. Dieser Leser könne eine reale oder eine fiktive Person sein.