DIE APPALACHEN


ÜBERBLICK

 

  • Geographische Lage
  • Entstehungsgeschichte
  • Die Appalachen als Reiseziel
  • Nationalparks in den Appalachen
  • Bodenschätze und wirtschaftliche Bedeutung
  • Die Appalachen in der Geschichte der USA

 

GEOGRAPHISCHE LAGE

PHYSISCHE KARTE DER APPALACHEN (MITTELGEBIRGE ENTLANG DER OSTKÜSTE)
PHYSISCHE KARTE DER APPALACHEN (MITTELGEBIRGE ENTLANG DER OSTKÜSTE)

Die Appalachen sind ein Mittelgebirge, das im Osten Nordamerikas parallel zur Atlantikküste verläuft. Es wurde nach dem indigenen Volk der "Apalachee" benannt. Der Gebirgszug der Appalachen gliedert sich in mehrere Teilgebirge, darunter die Blue Ridge Mountains, die Allegheny Mountains und die White Mountains. Die höchste Erhebung der Appalachen ist der Mount Mitchell in North Carolina mit einer Höhe von 2.037 Metern. Es erstreckt sich über eine Länge von 2.600 Kilometern, beginnend in der kanadischen Provinz Quebec und endend im US-Bundesstaat Alabama. Die durchschnittliche Breite des Gebirges liegt zwischen 200 und 300 Kilometern. Insgesamt haben 18 Bundesstaaten der USA Anteil an den Appalachen, darunter New York, Pennsylvania, Virginia, North Carolina, Tennessee und Georgia. 

 

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Die Appalachen sind eine der ältesten Gebirgsketten der Welt. Die Entstehungs-geschichte reicht mehrere hundert Millionen Jahre zurück. Vor etwa 480 Millionen Jahren, im Erdzeitalter Ordovizium, kollidierten die Kontinente Laurentia, Baltica und Avalonia miteinander und formten einen neuen Superkontinent namens Laurussia. Im Laufe der Zeit wurde Laurussia Teil des noch größeren Superkontinents Pangäa, der vor etwa 300 Millionen Jahren durch die Kollision von Laurussia mit dem Kontinent Gondwana entstand.

 

Während dieser Kollision wurde das Gebirgssystem der Appalachen weiter angehoben und gefaltet, was zur Entstehung der heutigen Gebirgskette beitrug. Neben der Kollision der Kontinente trugen auch tektonische Aktivitäten wie Verwerfungen und Vulkanausbrüche zur Formung der Gebirgskette bei.

Im Laufe der Jahrmillionen wurden die Appalachen auch von Eiszeiten geprägt, die das Gelände formten und Gletscherschliff hinterließen.

 

Die Appalachen sind ein Gebirgssystem, das aufgrund von Abtragungsprozessen kein Hochgebirge mehr ist und sich vom Charakter her gut mit dem deutschen Mittelgebirge vergleichen lässt. Es lässt sich in drei große Abschnitte unterteilen. Der nördliche Teil, auch bekannt als "The Northern", erstreckt sich von Neufundland bis zum Hudson River und ist von den White Mountains in New Hampshire und den Green Mountains in Vermont geprägt.

 

Der mittlere Abschnitt, "The Central", verläuft vom Hudson-Tal bis zum Bundesstaat Virginia. Hier sind die Allegheny Mountains und die Blue Ridge Mountains Teil des Gebirgssystems. In diesem Abschnitt befinden sich auch der George Washington und Jefferson National Forest. Im Süden schließt sich "The Southern" an, ein Gebirgsabschnitt, der für die Great Smoky Mountains bekannt ist.

 

Die höchsten Erhebungen in den Appalachen sind die White und Green Mountains mit einer Höhe von rund 2000 Metern. Der höchste Berg der Appalachen ist jedoch der Mount Mitchell mit einer Höhe von 2037 Metern, der sich im Bundesstaat North Carolina befindet. Der Berg ist die höchste Erhebung der USA östlich des Mississippi.

 

DIE APPALACHEN ALS REISEZIEL

RAFTING IN DEN APPALACHEN

Du suchst den Adrenalinschub? Die Appalachen sind berühmt für ihre mitreißenden Flüsse und wilden Stromschnellen. Wenn du deinen USA-Besuch noch unvergesslicher machen willst, dann bietet sich Rafting als Abenteuer an. Es bietet Naturliebhabern und Adrenalinjunkies gleichermaßen eine einzigartige Erfahrung. Doch Vorsicht! Es empfiehlt sich ein erfahrener Guide, damit dein Erlebnis auch wirklich unvergesslich bleibt.

 

Wenn du dich für ein Rafting-Abenteuer in den Appalachen entscheidet, kannst du dich auf eine sehr wilde Fahrt durch aufregende Wasserstraßen freuen, insofern du kein Angsthase bist! Die Flüsse in dieser Region bieten eine Vielzahl von Schwierigkeitsgraden, von sanften Strömungen für Anfänger bis hin zu anspruchsvollen Stromschnellen für erfahrene Rafting-Experten. Welcher Typ bist du?

 

GAULEY RIVER: Eine der beliebtesten Destinationen für Rafting in den Appalachen ist der Gauley River in West Virginia. Auch dieser Fluss ist für seine herausfordernden Stromschnellen bekannt und zieht jedes Jahr Abenteurer aus der ganzen Welt an. Mit Klassifizierungen von Klasse III bis V bietet der Gauley River eine atemberaubende Fahrt mit turbulenten Gewässern, tiefen Schluchten und einzigartigen Aussichten. 

 

NANTAHALA RIVER GORGE UND OCOEE RIVER: Ein weiteres Highlight für Rafting-Begeisterte sind die Nantahala River Gorge in North Carolina und der Ocoee River in Tennessee. Diese Flüsse bieten sowohl Anfängern als auch erfahrenen Rafting-Experten die Möglichkeit, sich in das Wildwasserabenteuer zu stürzen. Mit klarem, türkisfarbenem Wasser und umgeben von einer üppigen, grünen Landschaft bieten diese Flüsse eine idyllische Kulisse für aufregende Rafting-Erlebnisse.

 

Überlege jedoch vorher, was du tust! Beim Rafting in den Appalachen arbeitet man als Teil eines Teams zusammen, um das Wildwasser zu bezwingen. Ein erfahrener Guide steuert das Rafting-Boot und gibt Anweisungen, während die Teilnehmer ihre "Paddelkünste" einsetzen, um den Fluss zu meistern. Es erfordert Koordination, Kraft, Disziplin und Teamarbeit, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Du wirst aber auch belohnt und wirst das Adrenalin spüren, wenn man sich durch die tobenden Stromschnellen kämpft.

 

Neben dem Nervenkitzel des Raftings bietet die Region der Appalachen auch eine Fülle von anderen Outdoor-Aktivitäten. Wenn du dieses Abenteuer überlebt hast, dann hast du eine Entspannung verdient! Nach einem aufregenden und anstrengenden Tag kann man sich beim Camping am Ufer der Flüsse entspannen, um ein Gefühl der amerikanischen Freiheit zu bekommen. 

 

DER APPALACHIAN TRAIL

DER LÄNGSTE WANDERWEG DER WELT

Du liebst es eher relaxt? Der Appalachian Trail (A.T.) ist einer der bekanntesten und längsten Fernwanderwege der Welt. Er erstreckt sich über etwa 3.500 Kilometer entlang der östlichen Küstengebirgskette Nordamerikas, von Maine im Norden bis nach Georgia im Süden der USA. Der Trail bietet einen Einblick in die Natur der Ostküste und in die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt dieser Bergregion. Der Weg wurde 1937 fertiggestellt und ist seitdem zu einer Ikone für Wanderer und Radfahrer geworden. Er durchquert 14 US-Bundesstaaten und führt durch dichte Wälder und entlang rauschender Flüsse. Darüber hinaus liegen viele historische Stätten auf dem Weg. Wanderer, die den Appalachian Trail vollständig durchlaufen möchten, benötigen mehrere Monate, um die gesamte Strecke zu bewältigen. So viel Zeit wirst du vermutlich nicht haben! Viele Menschen entscheiden sich deshalb dafür, nur bestimmte Teile des Trails zu erkunden, um die Schönheit der Appalachen zu genießen, ohne den gesamten Weg zurücklegen zu müssen.

 

Der Appalachian Trail ist nicht nur eine physische Herausforderung, sondern auch eine Möglichkeit, der Hektik des Alltags zu entkommen und eine tiefere Verbindung zur Natur herzustellen. Wanderer können in einfachen Hütten oder Zeltplätzen entlang des Trails übernachten und die Gemeinschaft anderer Wanderer erfahren. 

 

Neben der Natur bietet der Appalachian Trail auch eine reiche Geschichte und Kultur. Wanderer können historische Stätten wie Harpers Ferry in West Virginia oder den Bear Mountain State Park in New York besuchen. 

 

Der Appalachian Trail hat eine besondere Bedeutung für diejenigen, die ihn durchwandern. Viele Wanderer berichten von einer tiefen Verbindung zur Natur, einer gesteigerten Wertschätzung für die einfachen Dinge des Lebens und einem Gefühl der Erfüllung, wenn sie ihre Wanderung erfolgreich abschließen. Der Trail bietet deshalb auch die Möglichkeit, seine persönliche Grenzen kennenzulernen und diese vielleicht zu überwinden. 

 

NATIONALPARKS IN DEN APPALACHEN

Sowohl der Great Smoky Mountains Nationalpark als auch der Shenandoah Nationalpark sind beeindruckende Naturschutzgebiete in den Appalachen, die Besuchern die Möglichkeit bieten, die Schönheit der Berge und Wälder des amerikanischen Mittelgebirges, getreu dem bekannten Nationallied "America the beautiful", zu erleben. Der folgende Abschnitt stellt dir einen ersten Einblick über die beiden Nationalparks bereit. Weitere Nationalparks findest du hier.

INFOPOINT: GREAT SMOKY MOUNTAINS NATIONALPARK
 
Der Great Smoky Mountains Nationalpark ist einer der beliebtesten Nationalparks der USA. Er erstreckt sich über die Grenze zwischen Tennessee und North Carolina und ist für seine dichten, in Nebel gehüllten Wälder und Berge sowie für seine reiche kulturelle Geschichte bekannt. Besucher können auf den zahlreichen Wanderwegen in die Natur eintauchen, wilde Tiere beobachten, Wasserfälle bestaunen und historische Stätten besuchen. Der Nationalpark ist für seine herbstliche Laubfärbung berühmt und zieht jedes Jahr viele Besucher an.
INFOPOINT: SHENANDOAH NATIONALPARK
 
Der Shenandoah Nationalpark erstreckt sich entlang der Blue Ridge Mountains in Virginia. Der Park ist bekannt für seine Aussichtspunkte, spektakulären Berggipfel und seiner Flora und Fauna. Wanderer können auf dem berühmten Skyline Drive fahren oder einen der vielen Wanderwege des Parks erkunden. Shenandoah bietet auch viele Outdoor-Aktivitäten wie Sport, Camping und Angeln.  

Die Appalachen sind aufgrund ihrer Größe und der verschiedenen Höhenlagen Heimat und Schutzzone für eine vielfältige Flora und Fauna. Die Wälder der Appalachen sind vor allem von Hartholzbäumen wie Eichen, Ahorn, Hickory und Kirschen geprägt. Auch Nadelbäume wie Fichten und Tannen sind in den höheren Lagen zu finden. Die Tierwelt der Appalachen ist ebenfalls sehr artenreich und umfasst unter anderem Schwarzbären, Hirsche, Elche, Kojoten, Rotluchse, Wildschweine, verschiedene Nagetiere und einige Giftschlangen, wie die Wald-Klapperschlane oder den Nordamerikanischen Kupferkopf. In den Gewässern leben Forellen, Barsche und andere Fischarten. Die Appalachen sind auch ein wichtiger Lebensraum für viele Greifvögel wie dem Adler und dem stolzen Falken. 

 

BODENSCHÄTZE UND

WIRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG

Die Appalachen sind reich an Bodenschätzen und haben seit langem eine wichtige Rolle in der Wirtschaft der USA gespielt. Die Region ist nach wie vor ein wichtiger Produzent von Kohle, Erdgas und Ölschiefer. In jüngerer Zeit gewinnt auch die Förderung von Schiefergas (Fracking) an Bedeutung.

 

Vor allem während der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert wurden die Bodenschätze für den Bergbau genutzt. Hierzu zählen Kohle, Erdgas, Ölschiefer, Eisenerz, Gold und Silber.

 

Der Tourismus zählt zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen der Appalachen-Region. Die Landschaft ist bekannt für ihre vielfältigen Freizeitmöglichkeiten wie Angeln, Wildwasser-Rafting, Mountainbiking und Wintersport. Besonders herausragend ist der Appalachian Trail, ein 3500 Kilometer langer Wanderweg, der von Georgia bis Maine führt. Er ist eine der bekanntesten Attraktionen der Region und lockt jährlich zahlreiche Besucher an.

 

Weite Teile der Appalachen wurden vor einigen Jahrzehnten zur Planungsregion "Appalachia" zusammengefasst, mit dem Ziel die Infrastruktur und die Wirtschaft zu verbessern.

DIE APPALACHEN IN DER GESCHICHTE DER USA

Die Appalachen haben eine bedeutende Rolle in der Geschichte der USA gespielt. Als natürliche Barriere galten sie lange Zeit als Grenze der kolonialen Ausdehnung. Es war schwierig, die Berge zu überqueren, und die Menschen mussten entweder im Süden herumreisen oder sich durch die engen Pässe und Schluchten der Appalachen quälen.

 

Während der amerikanischen Revolution  versuchten die britischen Truppen, die Kontrolle über die Berge zu erlangen, um die Revolutionsbewegung zu unterdrücken. Die Appalachen wurden so zum Schlachtfeld und viele Kämpfe wurden in den Bergen ausgefochten.

 

Im amerikanischen Bürgerkrieg spielten die Appalachen erneut eine wichtige Rolle. Die Berge trennten die Unionstruppen und die Konföderierten und waren Schauplatz vieler Gefechte. Die Bergregionen dienten zudem als Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten für Partisanen und Guerillakämpfer. 

 

Darüber hinaus sind die Appalachen auch ein wichtiger Teil der amerikanischen Kulturgeschichte. Die Berge haben viele Sänger, Dichter, Schriftsteller und Künstler inspiriert. Die Appalachen sind bekannt für ihre Musiktraditionen und viele bekanntet Musiker haben die amerikanische Musikgeschichte geprägt. 

 

Die Appalachen waren vor der europäischen Besiedlung von verschiedenen indigenen Völkern bewohnt. Zu den indigenen Völkern der Appalachen gehörten unter anderem die Cherokee, die Shawnee, die Tuscarora und die Powhatan. Diese Völker lebten von der Jagd, Fischerei und Landwirtschaft und hatten komplexe soziale Strukturen. Die Cherokee waren eines der größten Völker in den Appalachen und lebten hauptsächlich in den südlichen Appalachen. Sie waren bekannt für ihre Agrarkultur und ihre Fähigkeiten in der Handwerkskunst. 

 

Die Powhatan lebten in den nördlichen Appalachen und hatten enge Beziehungen zu den Küstenvölkern der Chesapeake Bay. Sie waren bekannt für ihre Fähigkeiten in der Landwirtschaft und im Handel mit anderen Völkern.