PETERS, GEORGE. RAISING THE FLAG OVER FORT SANTIAGO, MANILA, ON THE EVENING OF AUGUST 13, 1898.  HARPERS AND BROTHERS, 1899.
PETERS, GEORGE. RAISING THE FLAG OVER FORT SANTIAGO, MANILA, ON THE EVENING OF AUGUST 13, 1898. HARPERS AND BROTHERS, 1899.

ÜBERBLICK

 

  • Der Krieg in der Karibik
  • Kriegsgründe
  • "Remember the Maine"
  • Yellow Journalism
  • Kriegsverlauf
  • Folgen des Krieges
  • Der Manila-Zwischenfall

 

DER KRIEG IN DER KARIBIK

45-star-flag (1896 - 1908). It was the official U.S. flag during the Spanish-American War.
45-star-flag (1896 - 1908). It was the official U.S. flag during the Spanish-American War.

Der Spanisch-Amerikanische Krieg war ein bewaffneter Konflikt, der 1898 zwischen den Vereinigten Staaten und Spanien ausgetragen wurde. Zu den Ursachen des Krieges zählten die Unter-stützung der kubanischen Unabhängigkeitsbewegung durch die USA sowie die wirtschaftlichen Interessen der Vereinigten Staaten in der Karibik und im Pazifik.  Der Krieg begann im April 1898, als die USA Spanien den Krieg erklärten. Die amerikanischen Streitkräfte waren in der Lage, schnell einen entscheidenden Vorteil zu erlangen, insbesondere auf See, wo die US-Marine die spanische Flotte vernichtete. Die USA besiegten auch die spanischen Streitkräfte auf Kuba und Puerto Rico. Nach nur vier Monaten des Konflikts unterzeichneten die beiden Seiten den Vertrag von Paris, der den Krieg offiziell beendete. Als Ergebnis des Krieges trat Spanien alle Ansprüche auf Kuba, Puerto Rico und Guam an die USA ab und verkaufte den Philippinen für 20 Millionen US-Dollar. Der viermonatige Krieg stellte die Weichen für die Vereinigten Staaten auf ihrem Weg zu einer Weltmacht.    

 

KRIEGSGRÜNDE

 

Der Spanisch-Amerikanischer Krieg war nur von kurzer Dauer. Er fand vom 23. April bis zum 12. August 1898 statt und endete mit dem Sieg der Vereinigten Staaten und deren Inbesitznahme von Kuba, Puerto Rico, Guams und den Philippinen. Das Königreich Spanien gehörte seit der Entdeckung der "Neuen Welt" zu den kolonialen Großmächten. Spaniens Einfluss konzentrierte sich vor allem auf Südamerika. Erfolgreiche koloniale Unabhängigkeitsbestrebungen minderten diesen Einfluss. Aufgrund von hohen Steuerlasten und dem Wunsch nach Selbstbestimmung begannen auch Kuba, Puerto Rico, Guam und die Philippinen nach ihrer Unabhängigkeit zu streben. Die USA begannen zu dieser Zeit  wirtschaftliche und politische Interessen außerhalb ihres Staatsgebiets zu entwickeln. Der Krieg hatte mehrere Auslöser. Zum einem wurden die spanischen Herrschaftsmethoden auf Kuba missbilligt. Bereits 1896 wurde eine Rebellion auf Kuba durch den spanischen General Valeriano Weyler hart niedergeschlagen. Der Zwischenfall des US-Marine Schiffes Maine wurde durch die sogenannte Yellow Press bis zur Hysterie gesteigert, sodass der 25. Präsident, William McKinley, dem öffentlichen Druck nachgab und den Kongress um Erlaubnis zur militärischen Intervention bat. 

 

"REMEMBER THE MAINE"

CCO: USS MAINE (ACR-1)
CCO: USS MAINE (ACR-1)

Als das US-Navy-Schiff Maine am 15. Februar 1898 im Hafen von Havanna explodierte, ging die US-Administration davon aus, dass es sich um einen gezielten Anschlag der Spanier handelte. Diese Explosion wurde als Vorwand für den Amerikanisch-Spanischen Krieg von 1898 genutzt. Zu dieser Zeit war Kuba, eine karibische Insel vor der Küste von Florida, noch unter spanischer Herrschaft, während die Kubaner bereits seit 1895 für ihre Unabhängigkeit kämpften. Der Konflikt hatte nicht nur eine humanitäre Katastrophe zur Folge, da rebellische Kubaner in Lagern unter Aufsicht spanischer Soldaten inhaftiert wurden, sondern führte auch zu massiven Einschnitten in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen der spanischen Kolonie und den Vereinigten Staaten. Viele Zuckerplantagen auf Kuba gehörten amerikanischen Firmen, die den Rohstoff direkt vor Ort weiterverarbeiteten.

 

Das Kriegsschiff USS Maine wurde nach Havanna entsandt, um die amerikanische Präsenz in der westlichen Hemisphere zu demonstrieren und ihre Unterstützung für den freien Volkswillen der Kubaner in Form eines Freundschaftsbesuchs zum Ausdruck zu bringen. Gleichzeitig liefen diplomatische Gespräche zwischen den USA und Spanien auf Hochtouren, um einen Krieg zu vermeiden. Weder die USA noch die Spanier zeigten zunächst Interesse an einer militärischen Auseinandersetzung.

 

YELLOW JOURNALISM

 

Ein wichtiger Faktor, der zur Kriegstreiberei beigetragen hat, war der Journalismus zu dieser Zeit. Der sogenannte "Yellow Journalism" bezeichnete einen aufkommenden journalistischen Stil, der in den Tageszeitungen der Vereinigten Staaten immer beliebter wurde. Ziel des yellow journalism war es, mit aufsehenerregenden Schlagzeilen größtmögliche Aufmerksamkeit zu erregen und damit die Auflage zu steigern. Die Tageszeitungen suggerierten, dass die Explosion der Maine direkt von der spanischen Besatzungsmacht in Kuba verursacht worden sei. Unter dem Motto "Remember the Maine" (Erinnert euch an die Maine) entstand schnell eine öffentliche Forderung nach militärischer Vergeltung.

 

KRIEGSVERLAUF

CCO
CCO

Am 11. April 1898 bat Präsident McKinley den Kongress um Genehmigung zur Intervention im spanisch-kubanischen Konflikt, um eine stabile Regierung vor den Toren der Vereinigten Staaten zu errichten und den Warenhandel zwischen Kuba und den USA zu sichern. Der Kongress erkannte am 20. April die Unabhängigkeit Kubas an und stellte den Spaniern ein Ultimatum, um die Herrschaft über die Insel abzugeben. Spanien brach sofort alle diplomatischen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ab, woraufhin die McKinley Administration am 22. April eine Seeblockade errichtete. Spanien erklärte noch am selben Tag den Krieg. Der amerikanische Kongress erklärte am 25. April 1898 den Kriegszustand.

 

Die erste Schlacht dieses Konflikts fand nicht auf kubanischem Boden statt, sondern in den Philippinen, wo eine amerikanische Flotte unter der Führung von Admiral George Dewey die spanische Pazifikflotte zerstörte. Erst am 10. Juni 1898 landeten Infanteristen unter General William Shafter am Guantanamo Bay und zusätzliche Truppen kamen bis zum 22. Juni in der Nähe von Santiago de Cuba an. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang es den Amerikanern, spanische Stellungen zu erobern und am 3. Juli 1898 besiegten sie die spanische Flotte in der Seeschlacht von Santiago de Cuba. Dieser Sieg ermöglichte den Amerikanern, Kuba zu besetzen und den spanischen Einfluss in der Region zu beenden.

 

Während des Krieges fanden auch kleinere Gefechte in Puerto Rico und Guam statt, die beide von den Vereinigten Staaten erobert wurden. Die USA erzielten im Spanisch-Amerikanischen Krieg einen klaren Sieg und konnten ihre Präsenz in der Karibik und im Pazifik ausweiten.

 

Am 12. August 1898 wurde der Waffenstillstand zwischen den USA und Spanien unterzeichnet und am 10. Dezember 1898 wurde der Vertrag von Paris geschlossen, der den Krieg offiziell beendete. In diesem Vertrag trat Spanien Kuba, Puerto Rico und Guam an die Vereinigten Staaten ab und verkaufte den Philippinen für 20 Millionen US-Dollar an die USA. Der Spanisch-Amerikanische Krieg war ein bedeutender Wendepunkt in der Geschichte der USA und hatte weitreichende Auswirkungen auf die internationale Politik.

 

FOLGEN DES KRIEGES

Ten thousand miles from tip to tip. 1898. US-Art-prior1923-USA
Ten thousand miles from tip to tip. 1898. US-Art-prior1923-USA

Der amerikanisch-spanische Krieg war zwar von kurzer Dauer, stellte jedoch den Ausgangspunkt für den Aufstieg der Vereinigten Staaten zur Weltmacht nach dem Zweiten Weltkrieg dar. Der Krieg beendete im Jahr 1898 die koloniale Herrschaft Spaniens und sicherte den USA eine Vormachtstellung in der westlichen Hemisphäre und im pazifischen Raum. Im Frieden von Paris am 10. Dezember 1898 erkannte Spanien nicht nur die Unabhängigkeit Kubas an, sondern willigte auch ein, die Gebiete Guam und Puerto Rico an die USA abzutreten. Zudem erwarben die USA die Philippinen  von den Spaniern. McKinley nutzte diese Gelegenheit, um Hawaii zu annektieren.

 

DER MANILA-ZWISCHENFALL

DEUTSCHAMERIKANISCHE GESCHICHTE

Deutschland, zur damaligen Zeit ein aufstrebendes Kaiserreich unter der Führung von Kaiser Wilhelm II., verfolgte den Krieg mit großem Interesse. Das Kaiserreich war zu dieser Zeit in einem Wettlauf mit anderen europäischen Mächten, insbesondere Großbritannien und Frankreich, um koloniale Einflusssphären und eine dominante Stellung auf der Weltbühne. Der Spanisch-Amerikanische Krieg bot Deutschland die Gelegenheit, seine eigenen kolonialen Ambitionen zu fördern und mögliche Schwächen anderer Mächte zu erkennen.

Das Kaiserreich hegte selbst koloniale Ambitionen in der Karibik und im Pazifik. Insbesondere die Philippinen, die im Laufe des Krieges von den USA erobert wurden, waren von großem Interesse für das Deutsche Reich. Es wurde eine Flotte unter dem Kommando von Admiral Otto von Diederichs in die Bucht von Manila entsandt, wo die amerikanische Flotte unter Admiral George Dewey stationiert war. Es kam zu einer angespannten Situation, bei der beide Seiten nahe daran waren, in einen Konflikt zu geraten. Letztlich konnten diplomatische Bemühungen jedoch einen direkten Konflikt verhindern.